Garten des Lebens

von oben wie eine besorgte mutter schmiegt sich das himmelszelt an die erde. verspricht uns die dämmerung, das nachtgewisper, morgengoldene luft und das stillen unseres sonnendursts. rätselraunend hauchen versunkene schatten märchen in den wind. nachtumhüllt wimmeln glühwürmchen wie traumtänzer im dunkel einer sommersternennacht. umgeben von wunder werden gerade linien gesucht. während das leere zittern der geregelten eintönigkeit besitz ergreift, wird sinnlichkeit verloren. es fließt an uns vorbei, nicht länger durch uns selbst. der strom alles lebens der uns umgibt und uns hält, sanft in seine arme schließen möchte. unfähig zu sehen, zu hören, zu spüren, verlaufen wir uns blind und taub getrieben von ruhelosigkeit im garten des lebens, auf der suche nach lebendigkeit.
22 0593 img 9492